Der TigIR-6Z+ ist mit 3000m Reichweite das derzeit leistungsstärkste zivile Vorsatzgerät und er ist gleichzeitig eines der kleinsten und leichtesten, obwohl sein Gehäuse komplett aus hochfestem Flugzeugaluminium gefertigt ist. Wir stellen ihn exklusiv hier vor. Adapterplatten bekommt ihr bei Heptagon BKA Merkblatt zur Nachtsichttechnik Kollimationsanleitung für den TigIP6Z+ get it at https://www.andres-industries-shop.de
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Andres Industries AG aus Berlin hat mit dem neuen TigIR 6Z+ das zur Zeit leistungsfähigste Wärmebildvorsatzgerät auf dem zivilen Markt vorgestellt.
Kein anders WBG (Wärmebildgerät) ist so leistungsfähig und dabei so kompakt wie der TigIR 6Z+.
Damit wir uns heute in Detail und mit allen Optionen damit beschäftigen können, einen kurzen Überblick, über die aktuelle Gesetzeslage. Ende 2019 wurde die 3. Änderung des Waffengesetztes verabschiedet, welche Anfang 2020 zum Teil in Kraft getreten ist. Für den Legalwaffenbesitzer entstanden daraus meist eher Nachteile. Für Jäger allerdings gibt es zwei Verbesserungen.
1. Sie dürfen ohne Voreintrag Schalldämpfer für Langwaffen mit Zentralfeuerzündung kaufen.
2. Sie dürfen Nachtsichttechnik (NST) für die Bejagung von Schwarzwild (Wildschweinen) einsetzten.
Hierzu wurde nicht das Verbot von auf Waffen zu montierender NST aufgehoben, sondern den Inhabern eines gültigen Jagdscheines die generelle Ausnahmegenehmigung erteilt.
Anfang Juni 2020 hat das BKA ein Merkblatt dazu veröffentlicht, in dem alles genau beschrieben ist.
Hier könnt Ihr euch das PDF herunter laden: BKA Merkblatt zur Nachtsichttechnik
Kurzgefasst kann man sagen: Nachtzieltechnik, also Nachtsichtgeräte mit eingebautem Absehen, sind und bleiben verboten. Nachtsichttechnik, ob Wärmebildgerät (WBG) oder Restlichtverstärker, die zur Beobachtung verwendet , als auch auf deine Waffe montiert werden können, sind für Jäger erlaubt. Sogenannte Dual-Use Geräte.
Der Einsatz von IR Strahlern zur Aufhellung bei der Nutzung von Restlichtverstärkern bleibt aber verboten.
Somit können wir nun legal das WBG auf die Waffe montieren und es euch hier vorstellen.
Wenn man sich die technischen Werte des TigIR 6Z+ ansieht weiß man gleich, warum dieser in der oberen Liga spielt. Mit einer Auflösung von 640x512 Pixel bei 60Hz, einer Pixelpitch von 12µm und einer Thermalauflösung von 40mk ist er kaum zu toppen. Dazu kommt noch die extrem kurze und kompakte Bauweise hinzu.
Spezifikationen
Länge: 111 mm
Breite: 78 mm
Höhe: 80 mm
Gewicht: 491 Gramm
Das Gehäuse ist aus Aluminium gefräst und mit sehr robusten Cerakote beschichtet. Die Wasserdichtigkeit ist nach IP68 angegeben - somit ist der TigIR wasserdicht bis 1 Meter für zwei Stunden. Die Verarbeitung ist hochwertig - alles in allem macht das Gerät einen Top-Eindruck.
Auf der linken Gehäuseseite findet man eine Rändelschraube und zwei Bedienknöpfe.
Entfernt man die Rändelschraube, kommt das Batteriefach mit Gummidichtung zum Vorschein.
Verwendet werden können entweder 4x CR123 Batterien, oder zwei 16650 Akkus mit 2.500mAh.
Damit erreicht man eine Betriebsdauer von ca. 9-10 Stunden. Gerade bei einem Outdoorgerät, dass auch bei schwankenden Temperaturen genutzt wird sind externe bzw. austauschbare Batterien/Akkus besser als eine fest integrierte Stromversorgung.
Die beiden gummierten Tasten haben jeweils eine Doppelfunktion. Kurz oder lange gedrückt steuern sie unterschiedliche Funktionen.
Ein kurze Druck auf die Taste 1 verändert die Display-Helligkeit. In 8 Stufen, von 0-7 kann es angepasst werden. Damit sind selbst hellste Tage abgedeckt und bei Dunkelheit kann soweit heruntergedimmt werden, dass das Display nicht blendet.
Wird die Taste 1 länger gedrückt, kalibriert sich das Gerät. Das kann man auch auf eine andere Art machen, aber dazu später mehr.
Ein langes Drücken der Taste 2 schaltet durch die verschiedenen Farbmodi, also die Darstellung der Temperaturzonen. Hier ist z.B. Red-Hot zu sehen: Alles was warm ist, wird rot dargestellt.
Black-Hot: Alles was warm ist, wird schwarz angezeigt.
Üblich ist das White-Hot. Hier wird entsprechend alles Warme in weiß dargestellt.
Ein kurzer Druck auf die Taste 2 verstellt die Vergrößerung. Die Stufen 0,8x (im Bild noch 0,7x - einer älteren Firmware) 1x, 2x, 4x bis 6x sind möglich. Dabei ist die Vergrößerungen von 4x durch die gute interne KI (künstliche Intelligenz) sehr gut und weniger verpixelt wie bei vielen anderen Geräten. Eine Vergrößerung am Zielfernrohr würde nur die Ansicht auf das interne Display vergrößern, deshalb ist der Zoom des TigIR eine sehr nützliche Sache.
Auf der Ober- und Rückseite befinden sich Knopf 3 und 4. Diese dienen zur Navigation im Menü.
Die beeindruckende Frontseite ist mit eine Plastikklappe verschlossen. Diese wird mittels Gummiband fixiert. Öffnet man die Klappe, schaltet sich der TigIR ein. Im Rahmen unter der Klappe ist ein Magnetschalter eingebaut, der für die Ein- und Ausschaltung zuständig ist. Wird die Klappe für 0,5 Sek. geschlossen, wird das Gerät lautlos kalibriert. Kalibrierung bedeutet, dass das WBG auf die Umgebungstemperatur und alle thermischen Einflüsse angepasst wird.
Wird die Klappe länger als 1,5-2 Sek. geschlossen, schaltet sich der TigIR aus - Schneller und komfortabler kann man es sich kaum wünschen.
Auf der Rückseite befindet sich ein Außengewinde. Hier kann z.B. eine Displaylupe angebracht werden.
Somit wird der TigIR 6Z+ zum reinen Beobachtungsgerät - ein Dual-Use Gerät.
Auf das Gewinde kann man auch einen Klemmadapter aufschrauben, mit dem man dann den TigIR auf ein Zielfernrohr schieben kann.
Auf der Unterseite ist ein Gewinde für eine Stativschraube (1/4") und 8 weitere Gewinde für die Montage von Adapterplatten.
Diese gibt es mit 36mm und...
39mm Höhe. Darauf kann dann eine entsprechende Schnellwechselmontage montiert werden.
Wie z.B. diese hier, von der Firma Eratac.
Mit dieser Montage kann der TigIR 6Z+ perfekt auf einer Picatinny vor das Zielfernrohr gebaut werden - die beste und kompakteste Lösung. Wichtig zu wissen, diese Adapterplatten bekommt ihr nicht bei Andres Industries, sondern nur bei der Firma Heptagon
Fall keine Picatinny Schiene vorhanden ist, kann der TigIR auch direkt auf das Zielfernrohr geklemmt werden - dazu benutzt man einen Adapter der Firma Rusan. Um den richtigen Adapter zu bestimmen, misst man einfach den Außendurchmesser des gewünschten Zielfernrohrs.
An der Schraube kann man den nötigen Druck der Klemmung einstellen. Der Klemmring ist eine schnelle und kostengünstige Lösung, leider nicht perfekt. Die Klemmung ist an einem runden Körper - somit hat man keinen Fixpunkt. Das WBG sollte aber immer exakt gerade und so wie es eingeschossen ist auch immer wieder montiert werden. Abhilfe schaffen dann nur Markierungen auf Ring und Zielfernrohr.
Ein cleveres Detail: Wenn der Rusan Adapter aufgeschraubt wird und an einer ungünstigen Stelle am Anschlag ist, z.B. die Klemmung auf der Unterseite, dann kann man eine kleine Schraube aus dem Gehäuse des TigIR drehen und damit den Anschlag des Adapters genau bestimmen.
Die meisten Jäger werden den TigIR mittels Adapter Klemmen. Die Vormontage auf einer Schiene geht meist nur bei AR15 Systemen bzw. Waffen mit Picatinny Schiene und Scharfschützengewehren mit einer entsprechenden Night Vision Bridge vor dem ZF. Hier zu sehen, eine Remington 700 mit Magpul Pro Schaft sowie Night Vision Bridge Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist auch die Wiederholgenauigkeit bei Montage und Demontage des Gerätes von der Waffe.
Zwischen WBG und Zielfernrohr gibt es einen Spalt, der sich bei dieser Art der Montage nicht vermeiden lässt.
Es fällt allerdings kein Licht vom TigIR Display nach außen, wie man hier im Restlichtverstärkerbild sieht.
Wenn der TigIR auf der Waffe/Zielfernrohr montiert ist, muss das Bild des WBG mit dem Blick durch das ZF abgestimmt und gegebenenfalls justiert werden.
Eine kleine Metallplatte auf die 10 der Schießscheibe geklebt und kurz erwärmt gibt eine klare Wärmesignatur. Beginnen sollte man immer mit 1x Vergrößerung - das entspricht dem normalen Sehen.
Von Haus aus ist der TigIR schon recht gut eingestellt - so sollten die ersten Probeschüsse dort liegen, wohin das Gewehr auch ohne WBG schießt.
Für die 2x, 4x und 6x Vergrößerungen muss in der Regel kollimiert werden. Das heißt, das Displaybild wird entsprechend verschoben und exakt auf das Schlussbild angepasst. Dafür stehen 6 Speicherplätze im Gerät zur Verfügung, denn das muss für jedes genutzte Zielfernrohr einmal eingestellt werden.
Ein WBG kann man auch am Tag einsetzten. Hier ein Blick durch das ZF kurz vor Sonnenuntergang.
Die Geis steht auf ca. 50m.
Ein paar Minuten später auf ca. 80m mit dem TigIR 6Z+ und 2x Vergrößerung.
Die Software ist etwas komplexer als bei den meisten anderen Geräten, aber dafür gibt es eine ausführliche Anleitung. Das ist aber nicht schlimm, da die meisten Anpassungen nur einmal eingestellt werden müssen. Für die Funktionen, die man häufig wechselt, gibt es Schnellzugriffstasten.
Die Kollimation ist in der Anleitung des TigIR 6Z+ nicht ausführlich beschrieben, aber auf der Seite von Andres Industries gibt es unter dem TigIR 6M+, dem militärischen Gegenstück, eine ausführliche Anleitung. Hier könnt Ihr diese herunter laden.
Kollimationsanleitung für den TigIP6Z+ Der TigIR 6M+ unterscheidet sich nur durch das einblendbare Absehen von der Z - Version. Dieses wäre nach dem WaffG verboten. Für die Jagd ist das aber auch nicht notwendig, wenn man den TigIR vor ein gutes Zielfernrohr baut.
Fazit: Es ist keine Übertreibung zu sagen, das der TigIR 6Z+ das aktuell beste und kompakteste Wärmebild Vorsatzgerät auf dem zivilen Markt ist. Jeder Inhaber eines gütigen Jagdscheins kann ihn nicht nur zur Beobachtung, sondern auch auf der Waffe zur Jagd nutzen.
Erhältlich ist der TigIR bei Andres Industries, hier ist der Link: https://www.andres-industries-shop.de
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