Trockentraining ist eine exzellente Möglichkeit um Erlerntes durch vielfache Wiederholung zu vertiefen um Euch letztendlich dann auch im scharfen Schuss zu verbessern. Abzugsarbeit, Bewegungsabläufe, Ladetätigkeiten - all das kann man ohne Munition und fast überall trainieren - jetzt fehlt nur noch ein Lehrer, der sich alles ansieht, Aufgaben stellt und korrigiert - genau DAS liefert Euch der Mantis X10, den wir Euch heute zeigen.
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Trockentraining - dieses Thema ist gar nicht so trocken und langweilig wie man vielleicht direkt nach dem Lesen der Überschrift denken mag. Genau aus diesem Grund haben wir für Euch eine neue Serie über dieses Thema ins Leben gerufen, die wir Euch in nächster Zeit präsentieren. Im Teil 1 zeigen wir Euch als Basis für die weiteren Beiträge den Mantis X10.
Zunächst einmal: Wir haben Trockentraining nicht erfunden. Es gibt bereits einige gute Blog-Posts und Artikel, die sich intensiv mit der Materie auseinandergesetzt haben. Wir möchten Euch an dieser Stelle vorab den Deutschen Jagd Blog ans Herz legen, dort findet Ihr noch ausführlichere Informationen zur Thematik. Der Autor der Trockentraining-Beiträge dort ist Michael Gast, Schießausbilder und Jäger bei Moderne Schießlehre, wo Ihr neben Seminaren auch die entsprechende Ausrüstung für das Trockentraining bekommen könnt.
Wer sollte trocken trainieren und warum sollte man das machen?
Für uns liegt die Antwort auf der Hand: Jeder! Egal ob Ihr schon Jahrzehnte Sportschütze, Jäger, Polizist, Soldat, Personenschützer oder ganz frisch dabei seid - Trockentraining schadet NIE! Das bringt uns auch zum zweiten Teil der Frage - warum?
Schießausbildung und Schießkonzepte sind im stetigen Wandel. Genau wie Waffen weiterentwickelt werden, gewinnt man in der Ausbildung und im Umgang mit Feuerwaffen neue Erkenntnisse - nicht zuletzt auch weil sich die Umstände ändern - das kann die Bedrohungslage für Einsatzkräfte sein, neue Disziplinen oder Gesetzesänderung für den Sportschützen oder neue Gegebenheiten für die Jagd - all das erfordert genau wie beim Auto fahren oder besser als konkretes Beispiel: Auto führen - Weiterbildung, selbständig Informationen sammeln und stetiges Lernen. Warum dafür Trockentraining so gut geeignet ist, erfahrt Ihr im nächsten Punkt.
Ersetzt Trockentraining den scharfen Schuss?
Auf gar keinen Fall! Der Umgang mit Schusswaffen im scharfen Schuss muss immer Bestandteil im Gesamtkonzept bleiben, sonst hat man nämlich irgendwann mit all dem tollen Trockentraining auch ungewollte Nebeneffekte wie z.B. ein unsicheres Waffenhandling (der Verstand gaukelt einem vor, Fehlverhalten hat keine Konsequenz). Somit kann man zwar komplett ALLES im scharfen Schuss trainieren, wird aber sehr schnell - oder besser gesagt: über sehr lange Zeit - feststellen, dass ein reines Training im scharfen Schuss extrem zeitintensiv und kostspielig ist.
Wo kann mir Trockentraining helfen?
Beim Trockentraining könnt Ihr verschiedene Ansätze verfolgen.
Ihr wiederholt das Gelernte aus dem scharfen Schuss trocken, um mit vielfacher Wiederholung die Bewegungsabläufe zu verinnerlichen
Ihr bereit Euch trocken auf Übungen vor, die sichereren Umgang mit der Waffe erfordert als üblich, um dann im scharfen Schuss besser aufgestellt zu sein
Ihr trainiert konsequent Bewegungsabläufe oder Übungen, die neu sind oder wiederholt diese
Die drei Punkte zeigen Euch, dass das Trockentraining durchaus viele Vorteile bringt, die Ihr für den scharfen Schuss nutzen könnt.
Hilfsmittel
Für das Trockentraining gibt es viele Hilfsmittel oder Trainingsgeräte, die Ihr nutzen könnt. Natürlich könnt Ihr auch einfach nur mit Eurer Schusswaffe ohne Munition trainieren, doch dabei werdet Ihr sehr schnell feststellen, dass Training damit nur dann effektiv ist, wenn Ihr die Übung oder den Ablauf 100% aus dem scharfen Schuss im Kopf habt - Ihr werdet nämlich keinerlei Feedback bekommen, ob die Wiederholungen richtig gemacht wurden - solange bis Ihr wieder auf der Schießbahn steht und merkt, dass Ihr komplett über das Ziel hinaus geschossen seid.
Hilfsmittel und Trainingsgeräte unterstützen Euch dabei, die Fehler zu minimieren. Das kann ein einfacher Schuss-Timer sein, Zielscheiben, Pufferpatronen (Ladetätigkeiten) oder eben Lasertrainingssysteme und Auswertungsgeräte. Das bringt uns zu unserem ersten Helferlein, dem Mantis X10.
Der Mantis X10 ist genau so ein Auswertungsgerät. Ihr könnt Ihn Euch ein klein wenig wie Facebook oder Google vorstellen: Dieses Gerät überwacht all Eure Bewegungen und Tätigkeiten und zeichnet diese auf. Nur wird das dann nicht irgendwohin übermittelt und ausgewertet um Euch maßgeschneiderte Werbung zu präsentieren wie es bei Facebook oder Google der Fall ist, sondern diese Daten werden mit der Datenbank von Mantis abgeglichen, um Euch maximal im Training zu fördern. Wie das genau geht, erfahrt Ihr gleich.
Der Mantis X10 kommt in einem kleinen Case, dass neben dem Gerät auch einen Adapter für Langwaffen ohne Picatinny Schiene beinhaltet, natürlich auch ein Ladekabel.
Den Adapter für Langwaffen könnt Ihr dann einfach an den Lauf Eures Gewehrs schrauben, damit entsteht dann ein Haltepunkt für den Mantis X10.
Das Gerät ist sehr klein und leicht, mit wenigen Handgriffen kann es an jeder Pistole verwendet werden, die eine Montageschiene hat - was inzwischen fast bei allen modernen Waffen der Fall ist.
Montiert ähnelt der Mantis X10 vielleicht einem kleinen Ziellaser, wie ihn Behörden einsetzen - nur dieses Gerät ist natürlich völlig legal für Jedermann nutzbar.
Habt Ihr eine Pistole ohne Montageschiene, gibt es universelle Adapter von Mantis, die das Gerät dann auch am Magazinboden nutzen lassen. Das kann man sich auch zur Not selbst bauen, in dem man eine Picatinny Schiene am Magazinboden verschraubt. Einziger Nachteil bei dieser Nutzung: Nachladeübungen sind dann nicht möglich.
Unter dem Lauf montiert hat man natürlich noch einen Punkt zu beachten: Das Holster. Wenn man mit Holster trainiert benötigt man dann entweder ein zusätzliches Holster mit Platz für Waffe inklusive montierten Gerät oder man wählt dann doch die Lösung am Magazinboden.
Zum Glück gibt es viele Hersteller, die Custom-Kydex Holster anbieten, womit Ihr dieses Problem lösen könnt.
Mit so einem Holster ist dann die Nutzung mit aber auch ohne den Mantis X10 gegeben.
Habt Ihr das Gerät montiert, benötigt Ihr noch die entsprechende Software auch in deutscher Sprache, die es für Android und IOS kostenlos zum Download gibt. Wir haben es zur besseren Ansicht auf dem Tablet installiert, es reicht aber auch schon ein Smartphone für Euer Training falls Ihr kein Tablet besitzt.
Wenn die Software geladen und gestartet ist, könnt Ihr das Mantis X10 einschalten und anschließend "Verbinden in der App" klicken.
In der Software selbst werdet Ihr förmlich erschlagen mit dem Angebot an verschiedenen Übungen.
Das kann ganz simples offenes Training sein, um Eure generelle Schießleistung zu verbessern...
...oder geführte Übungen im Bereich Geschwindigkeit, Holster, Präzision und vieles mehr.
Auch das Einstellungsmenü ist extrem umfangreich. Hier könnt Ihr aus einer Vielzahl an Waffen genau Eure auswählen, Ihr definiert den Montagepunkt (Rail oder Magazinboden), die Waffengattung (Kurz- oder Langwaffe) sowie die Art der Waffe bzw. Trainingsart (Scharfer Schuss, Trocken, Gas-Blowback). Das ist nämlich einer der vielen Vorzüge des Mantis X10: Ihr könnt das Gerät natürlich auch im scharfen Schuss nutzen und auswerten lassen.
Habt Ihr eine Übung ausgewählt, muss das Gerät noch kurz kalibriert werden - dazu einfach die Waffe ablegen und die Kalibrierung durchlaufen lassen - das geht schnell und unkompliziert.
Jetzt könnt Ihr in der Übung noch Feineinstellungen vornehmen und anschließend - wenn Ihr bereit seid - starten.
Wie wir schon gesagt haben, der Mantis X10 ist ein Datensammler auf Basis von Bewegungen. Es kommt kein Laser oder keine Kamera zum Einsatz, die genau die Treffer aufzeichnen, sondern das Gerät erkennt an Hand von Bewegungen und Betätigung des Abzugs den Schuss Zyklus und zeichnet diesen entsprechend auf - und zwar mit Zeit VOR und NACH Betätigung des Abzugs. Alles was Ihr tun müsst: Sucht Euch einen Punkt auf den Ihr zielt - das kann eine Scheibe sein, muss aber nicht - ein beliebiger Gegenstand oder ein kleiner Aufkleber auf der Wand als Referenz für Euch reichen da völlig.
So sieht dann die "Zielscheibe" bei gestarteter Übung aus.
Wir nehmen erstmal unsere "scharfe" Waffe ohne Munition und zielen auf die Scheibe, betätigen den Abzug...
...und können anschließend das Ergebnis in der Software sehen. Wir haben 92,4 Punkte erreicht - die Software meldet "guter Schuss", Die Skala zeigt eine leichte Tendenz nach links unten an.
Das ist ja schön und gut, wenn man ein toller Schütze ist, aber was ist wenn man Fehler macht - wir produzieren einen für Euch.
Schlechter Schuss, 30.2 Punkte. Stark nach links und unten abgesackt. Das ist zwar schon mal eine Aussage, aber was haben wir denn verkehrt gemacht? Die Software gibt Euch mögliche Fehlerursachen, die man dann auswählen und ansehen kann.
In einer ausführlichen Beschreibung inklusive kurzer Animation seht Ihr, dass wir beim "Schuss" die Waffen nach unten haben rucken lassen - ein typischer Fehler den man macht, um dem echten Schuss beim Rückstoß entgegenzuwirken. Im Text ist das genau beschrieben und es gibt Vorschläge, wie man es besser machen kann.
Wir machen ein paar Schuss mehr für Euch, denn nicht nur die einzelnen Schüsse werden ausgewertet...
...sondern Eure komplette Übung. Hier könnt Ihr nun sehen, wo jeder einzelne "Schuss" hingegangen ist.
Dafür stehen Euch verschiedene Auswertungen und Ansichten zur Verfügung.
Auch die Zeit vor und während dem Schuss wird getrackt.
Besonders interessant auch der Bewegungsverlauf. Hier seht Ihr genau wie lange welcher Abschnitt im Zyklus Anschlag, Zielen, Schuss und Nachhalten gedauert hat und wie die Waffe dabei bewegt wurde.
Mit der "scharfen Waffe" ist das ja alles schön und gut - aber natürlich kann man auch im Trockentraining etwas mehr Würze hinzufügen: Mit Gas-Blowback Systemen aus dem Airsoft Bereich.
Mit solchen Airsoftwaffen kann auch ohne Munition geübt werden (wenn Ihr den Schlittenfanghebel festhaltet um zu verhindern, dass der Schlitten beim letzten Schuss aus dem Magazin hinten stehen bleibt) und so habt Ihr auch ein wenig "Rückstoß" - natürlich ist das dann auch lauter, aber näher am "Original".
Was ebenfalls für ein Gas-Blowback System spricht ist die Technik Eurer Pistole. Wir haben hier das Glück mit einer SIG SP 2022, die einen außenliegenden Hahn besitzt, der mit jedem Betätigen des Abzugs abschlägt. Das bedeutet zwar, dass jeder Schuss im Double Action Modus betätigt werden muss (Double Action = Hahn wird gespannt und Schuss ausgelöst) und somit nur so trainiert werden kann. Natürlich kann man auch nach jedem Schuss den Hahn spannen und Single Action (Hahn ist gespannt, Betätigung des Abzugs löst nur den Schuss) üben, aber beides zusammen wie beim scharfen Schuss geht mit diesen System dann nicht.
Noch schlimmer ist es mit den sogenannten Striker-Fire Waffen wie z.B. der Glock. Es gibt keinen außenliegenden Hahn, der manuell gespannt werden kann und das Abzugsgewicht ist immer gleich. Hier bleibt dann nur jeden Schuss zu repetieren, was natürlich bei Übungen mit schnellen Zielwechseln oder generell Zeitübungen erschwert. Zu dem bleibt dann auch der Spaß schnell auf der Strecke, von daher empfehlen wir tatsächlich eine Airsoftwaffe für das Training - das macht es dann auch unkomplizierter, wenn man mal anderen Orten wie Zuhause üben will - z.B. im Hotel oder im Urlaub (solange die geltenden Gesetze für Nutzung und Transport des jeweiligen Landes eingehalten werden).
Fazit:
Unserer Meinung nach ist der Mantis X10 ein extrem nützliches Werkzeug fürs Training, nicht nur für Trockentraining, sondern auch für den scharfen Schuss. Ihr bekommt quasi einen Schießausbilder an Euer Waffe montiert, der Euch zwar nicht mit allen Problemen helfen kann, aber Euch doch auf jeden Fall hilft, Fehler zu vermeiden und sich selbst zu verbessern.
Ihr bekommt den Mantis X10 bei Moderne Schießlehre, hier ist der Link zum Shop:
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