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Writer's pictureMichael Leikeim

CHINA PLATTEN?! - MILITECH NIJ IV BALLISTIC PLATES - THE NEXT LEVEL

Updated: Mar 27, 2023

Im zweiten Teil der MILITECH Testreihe nehmen wir uns Platten der Schutzklasse LEVEL 4 vor. Halten auch diese Platten dem Beschusstest stand? Erfahrt dies und alle anderen Fakten zum ballistischen Schutz im heutigen Beitrag!



Im ersten Teil der kleinen Mini-Reihe haben wir im speziellen Platten mit der Schutzklasse Level 3+ in die Mangel genommen, welche den Beschuss mit Bravour bestanden und jedes Projektil abgehalten haben. Neben der NIJ III+ Schutzklasse werden in der Regel jedoch auch Platten der Klasse LVL 4 eingesetzt, die aufgrund der höher klassifizierter Schutzklasse einen entsprechend höhere Schutzwirkung besitzen. Natürlich haben wir es uns auch hier nicht nehmen lassen und haben auch diese Platten einem Test unterzogen!


Auch die Schutzplatten LVL 4 werden in den unabhängigen Laboren (USA + Australien) auf ihre tatsächliche Schutzwirkung getestet, wodurch ein gesicherter Schutz bis hin zu einem Kaliber von 30-06 gegeben ist.


Um einen entsprechend höheren Schutz gegenüber den LVL 3+ Platten zu erhalten, kommen hier Silizium-Keramik und PE Materialien zum Einsatz, wodurch das Eigengewicht der Schutzplatten auch höher ausfällt.


Der von MILITECH verwendete Monolitic-Keramik-Aufbau ermöglicht eine durchgängige Schutzfläche, die am Rand von ca. 10mm breitem Schaumstoff eingefasst ist. Damit ist der eigentliche Schutzbereich etwas kleiner als bei der von uns gezeigten Level III+ Platte.


Im Vergleich zur NIJ III+ Platte (links) wurde die LEVEL 4 Schutzplatte nicht mit der schützenden Schicht aus ballistischem Nylon überzogen. Stattdessen kommt hier eine Art "Raptor-Lack" zum Einsatz, der die Platte vollständig umschließt und diese vor Beschädigungen schützt. Rechts im Bild seht Ihr die alte, sowie in der Mitte die neue „Lackierung“ der Schutzplatten.


Wir möchten auch in diesem Fall nicht nur aufgrund von Zahlen urteilen, sondern das ganze mit harten Fakten untermalen und testen. Auch hier geben wir jeweils zwei Schuss eines Kalibers ab, um die panzerbrechende Munition zu „simulieren“. Zunächst beschießen wir die Platte mit dem Kaliber .308 / 7,62 × 51 mm.


Einen Blick auf den dahinter aufgestellten Kugelfang zeigt zunächst keinen direkten Durchschuss. Die Front der Platte weist jedoch eine ziemliche Zerstörung auf, was auch auf einen kleinen Trefferkreis zurückzuführen ist. Doch auch hier sieht das ganze auf den ersten Blick ziemlich gut aus.


Auch die Rückseite der Schutzplatte verrät: hier zeigt sich kein Durchdringen des Projektils. Das Trauma, welches sich in der Knetmasse abzeichnet und die Wirkung auf den Körper simuliert, beträgt hier in etwa 25 mm Tiefe.


Als Nächstes wird dieselbe Platte mit einem Kaliber .30-06 / 7,62 × 63 mm beschossen, auch hier geben wir zwei Schuss ab.


Auch hier ist kein Durchschlag der Kugel auf dem Kugelfang erkennbar. Die Schutzplatte selbst weist jedoch massive Strukturschäden im Inneren auf, wodurch sich nun große Keramikstücke entnehmen lassen.


Betrachtet man jedoch die Rückseite, zeigt sich hier, die Platte hat trotz der Materialbeschädigungen im Inneren das Projektil abgehalten. Das Trauma, welches auf den Körper wirkt, ist in etwa 25–30 mm tief.


Trotz der immensen Beschädigungen machen wir weiter. Wir beschießen die Platte mit zwei Schuss des Kalibers 7,62 × 54 mm R.


Doch auch hier, kein Durchschuss auf dem Kugelfang zu erkennen. Auch hier zeichnen sich die Einschüsse durch Materialzerstörung ordentlich auf der Front der Platte ab, jedoch ist auch hier kein Durchdringen des Projektils zu erkennen.


Die Rückseite der Platte beweist ebenfalls, die Platte hat das Projektil trotz ihrer Beschädigungen abgehalten. Dem gebildeten Trauma weisen eine Tiefe von deutlich unter 40 mm auf.


Wir nehmen uns eine neue Schutzplatte und vollziehen auch hier den Stresstest, in dem wir die Platte mit sechs Schuss Kaliber 7,62 × 51 mm beschießen. Durch diesen Schusstest ergeben sich unterschiedliche Trefferpunkte, weshalb die Platte an einer Stelle durchaus zweimal getroffen werden kann.


Hier jedoch passiert es: Die Platte hat nicht gehalten, was sich auf dem Papier des Kugelfangs deutlich ablesen lässt.


In der Knetmasse zeigt sich eindeutig der Punkt, an dem das Projektil die Platte durchdrungen hat. Dies lässt sich auf eine 4er-Treffergruppe zurückführen, die sehr eng aneinander liegt und das Material der Platte somit bereits deutlich geschwächt hat.


Auch wenn die Vorderseite der Platte wüst und zerstört aussieht, hat sie jedes Projektil der drei Kaliber gehalten. Schön zu sehen ist hier auch die Zerstörung des innenliegenden Keramik-Materials, was die Platte jedoch nicht daran gehindert hat, die Projektile aufzuhalten.


Lediglich im Stresstest hat es ein Projektil geschafft, die Platte zu durchschlagen. Man muss dazu jedoch sagen, dass dieser Test enorme Belastung auf die Platte gibt und im scharfen Einsatz eher unwahrscheinlich ist.


Fazit:


Der Test der Level 4 Schutzplatte zeigt erneut, dass ballistische Platten aus Fernost definitiv nicht schlecht sein müssen. Der Hersteller MILITECH zeigt Expertise in diesem Bereich des Körperschutzes, wodurch die Schutzplatten den Anforderungen auf jeden Fall entsprechen.


Die Schutzplatten von Militech sind in Deutschland leider noch nicht erhältlich, hier ist der Link zum Hersteller:



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