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Writer's pictureMartin Sendlbeck

Der ultimative Tarnmustervergleich - NATO (KSK, Bundeswehr, US Army,...) Nachtsichtgerät IRR Test

Willkommen zurück zu unserem ultimativen Tarnmustervergleich - heute tauchen wir ein in die Nacht und schauen, wie die Muster unter Restlicht und Infrarot funktionieren!


Wer Teil 1 verpasst hat, hier ist der Link:


Besondere Danksagungen gehen raus an Pine Survey, dessen Blog Ihr Euch unbedingt ansehen solltet, wenn Ihr Euch für Tarnung interessiert – wir packen Euch den Link in die Beschreibung. Weiterhin Dank an Armybug, die Pro Flight Drohnenschule und speziell Holger, sowie Army Online Store, Recon Company, mein gesamtes EPIG-Team, die das Ganze den vorletzten Nerv gekostet hat und all die anderen, die uns so tatkräftig unterstützt haben.


Willkommen zurück zu unserem Ultimativen Tarnmustervergleich! Heute im Teil zwei geht es im Vergleich um die Wirkung von Tarnmustern unter Restlicht und Infrarot. Unsere 22 Anzüge haben wir nunmehr auf 18 reduziert, da Realtree Advantage Timber, Phantomleaf WASP I Z2 und Z3a sowie Novritsch Kreuzotter nicht für den militärischen Gebrauch bestimmt sind und damit auch keine IR-Licht hemmenden Eigenschaften besitzen.


Um Euch das zu verdeutlichen, haben wir hier für Euch ein paar Beispielaufnahmen von Realtree Advantage Timber. Die Aufnahmen zeigen deutlich, wie das IR-Licht reflektiert wird, wenn der Stoff der Uniform nicht behandelt wird. Zudem ist natürlich auch das Material beziehungsweise die Materialzusammenstellung oder Teile der Uniform wie Protektoren, Klettstreifen und so weiter ein wichtiger Faktor, wie sehr Tarnuniformen unter Infrarot reflektieren oder nicht. Die Eigenkritik entnehmt Ihr bitte aus Teil 1.

Für die Aufnahmen wurde ein PVS14LTE von Act in Black mit Photonis Echo 1500 White Phosphor Röhre benutzt. Als IR-Strahler wurde zum einen der interne Strahler des PVS14 verwendet und ein LED-IR Strahler Marke Surefire, Modell Vampire 300 mit 100 Milliwatt Leistung. Somit kann jeder die Ergebnisse eigenhändig reproduzieren und mit unseren Vergleichen.


Hier sind unsere ersten Nachtsichtaufnahmen. In dieser Einstellung haben wir eine mondklare Nacht mit Mondschatten ausgewählt, die Entfernung zu den Mustern beträgt 15 Meter oder 49 Fuß. Die sehr hell erscheinende Wiese ist von einer dunklen Baumreihe umgeben, womit sich die Muster wahrscheinlich gut abzeichnen, werden vor dem Hintergrund. In diesem Setup arbeiten wir mit dem PVS14LT für die Restlichtaufnahmen, für Infrarot wird ein externe Surefire Vampire mit Diffusor genutzt. Es sei an der Stelle nochmal darauf hingewiesen, dass wir hier die Muster in einem praktisch-taktisch unsinnigen Kontext (Entfernung, Haltung, …) zeigen. Aber so können wir das Verhalten der Muster an sich besser darstellen. Wir starten mit dem ersten Set, wo sich wie erwartet alle Uniformen unter Restlicht leider gut vor dem Hintergrund abzeichnen. NFP wirkt am dunkelsten, das Muster ist bei allen Anzügen zu erkennen. Festzuhalten ist, dass auch in der Nacht offenes Gelände am besten in der niedrigsten Gangart überwunden wird – wenn man die Tarnwirkung verbessern will.


Mit Infrarot sind Tarnanzug Neu und 5 FT Flecktarn am hellsten und auch gleichzeitig monochrom von der Musterdarstellung, hier kommt auch noch Multitarn hinzu.


In diesem Set sind Badlands, Concamo Brown und Green gut von der mittleren Helligkeit. Das Muster wird am besten Dargestellt bei WASP II Z2 WASP II Z3a und Greenzone.


Unter Infrarot leuchtet Badlands am stärksten, gefolgt von Concamo Brown. Neben den WASP II Mustern stellt Greenzone das Muster gut dar, Concamo Green lässt auch noch etwas Muster erkennen.


In dieser Gruppe ist Marpat von der Helligkeit am besten eingepasst, gefolgt von OCP. Beide A-TACS Muster wirken sehr dunkel.


Mit Infrarot wirkt OCP zu hell und Monochrom, gefolgt von Marpat, das allerdings noch ein wenig Muster erkennen lässt. FG-X ist hier recht gut, FG etwas mehr monochrom.


In diesem Set passt Slocam am besten von der Helligkeit– aber wirkt sehr monochrom. MM14, Z2 und Z3a stellen das Muster am besten dar, während M05 dunkel und monochrom wirkt, bei Multicam Tropic noch stärker ausgeprägt.


MM14, WASP II Z2 und WASP II Z3a stellen das Muster sehr gut dar, gefolgt von M05. Multicam Tropic wirkt monochrom, gefolgt von von Slocam, dass hier am hellsten erscheint.


WASP II Z2 und Z3a mit und ohne Blätter erscheinen alle zu dunkel für diesen Hintergrund, auch wenn das Muster gut dargestellt wird.


Mit dem IR-Strahler sieht man noch mal recht gut, wie der Konturumriss aufgelöst wird durch Muster und zusätzlich durch die Python Leaves.


Vom offenen Feld geht es wieder in den Wald, horizontale Ansicht, Entfernung 15 Meter oder 49 Fuß zu den Tarnmustern. Hier hat uns das Mondlicht dazwischengefunkt und ist teilweise auch leider auf den Anzügen gelandet. Wir bitten das zu entschuldigen. Allerdings ist das wiederum sehr aufschlussreich, um sich ein Bild von der Situation zu machen: Der Mond wirkt wie die Sonne am Tag und es entstehen regelrechte Schatten – auch durch z.B. Taschen und Jackensaum. Ansonsten ist der Hintergrund im Gegensatz zur Wiese, die sehr monochrom erschien, gemischt hell und dunkel. Während der offene Bereich im Vordergrund eher dunkel ist, sind die Blätter der Bäume sehr hell.

Der Tarnanzug neu und 5 FT Flecktarn haben hier eine gute Tarnwirkung. NFP wirkt zu dunkel, Multitarn stark monochrom. WASP II Z2 hier vom Mondlicht auf der Uniform profitiert. WASP II Z3a ist gut eingepasst.


Mit dem Infrarot wird das Muster bei WASP II Z2 und Z3 sowie NFP am besten dargestellt. Die restlichen Muster wirken monochrom, wobei Tarnanzug neu und 5 FT Flecktarn am hellsten sind.


Badlands und Concamo Brown sind hier gut eingepasst, Concamo Green und Pencott Greenzone zu dunkel. Die Musterdarstellung ist nur bei WASP II Z2 zu beobachten, alle anderen Muster wirken stark eintönig.


Unter Infrarot leuchtet Badlands am stärksten, gefolgt von Concamo Brown. Neben den WASP II Mustern stellt Greenzone das Muster gut dar, Concamo Green lässt auch noch ein Muster erkennen. Anzumerken sind die vom Hersteller verwandten auffälligen Klettstreifen bei Concamo braun.


ATACS-FG und FG-X sind sehr dunkel in diesem Set, Marpat und OCP liegen im guten Mittelfeld.


A-TACS FG ist in diesem Set in der mittleren Helligkeit gut eingepasst. Die Musterdarstellung bei OCP fehlt fast vollständig und es wirkt sehr hell, gefolgt von Marpat, dass allerdings das Muster etwas besser erkennen lässt. A-TACS FX und beide WASP II Muster haben eine gute Musterdarstellung.


Hier ist MM14 gut eingepasst und stellt auch das Muster sichtbar dar. Multicam Tropic und M05 wirken sehr dunkel. Slocam ist in der mittleren Helligkeit gut eingepasst, zeigt aber kaum das Muster.


Mit Infrarot sticht Slocam am deutlichsten heraus. Bis auf Multicam Tropic haben alle anderen in diesem Set eine gute Musterdarstellung.


Im Phantomleaf Set ist auf den ersten Blick Z3a, um deutlichsten zu erkennen, da das Mondlicht hier anders fällt als bei Z2.  Auch hier ist in den Sets mit Python Leaves eine deutliche Leistungssteigerung wahrnehmbar.


Mit Infrarot wirken alle Muster hier recht hell, wobei das Muster selbst gut dargestellt wird und bei den Python Leaves auch gut die Kontur zerlegt wird.


Wir wechseln wieder in die Vogelperspektive an den Waldrand, Entfernung 20 Meter oder 65 Fuß zu den Tarnanzügen. Die Nacht ist bedeckt und mondlos, generell sehr dunkles Set. Interessant zu den Aufnahmen im Vergleich zum Wald!


Wir haben Euch zu Anfang eine Aufnahme mit Restlicht ohne irgendeine Infrarot-Bestrahlung dazu gepackt damit Ihr sehen könnt, dass die Leistung auf diese Entfernung bei mondloser Nacht zu gering ist, um hier gezeigt zu werden.


Deshalb haben wir im Wechsel Aufnahmen mit dem internen IR-Strahler des PVS14LT und wieder den Surefire Vampire Strahler, diesmal aber ohne Diffusor und vor die Füße gerichtet. So entsteht ein weiterer Eindruck für Euch unter verschiedenen Licht-/Beleuchtungsbedingungen.


Der interne IR-Strahler kann auf 20 Meter noch recht gut das Bild aufhellen, strahlt aber stärker auf den Blättern im Vordergrund. Die Muster sind hier alle recht gut getarnt, wobei NFP am dunkelsten wirkt. Die anderen Anzüge arbeiten hier alle sehr gut. 


Mit dem externen Strahler ist die Musterdarstellung bei den beiden WASP II Mustern am besten dargestellt, gefolgt von Flecktarn. NFP, Multitarn und Tarnanzug neu wirken monochrom und Multitarn sowie NFP darüber hinaus etwas zu dunkel.


In diesem Set funktionieren alle Muster fast gleichgut, lediglich die Musterdarstellung ist unterschiedlich wahrzunehmen. Von der Helligkeit sind Badlands und Concamo Green am hellsten und monochrom, was aber im Gesamtbild nicht zu sehr auffällt.


Mit dem externen Strahler jedoch wird die Helligkeit von Badlands und Concamo Green deutlicher, zudem wirken beide eintönig. Die beste Musterdarstellung haben hier gleichauf WASP II Z3a, Z2 und Greenzone, gefolgt von Concamo Green.


Marpat und OCP sind in dieser Gruppe am hellsten, was besonders die typische Kopf- und Oberkörperform verrät. Die beiden A-TACS Muster wirken recht dunkel, wobei FG-X recht gut eingepasst ist.


Mit dem externen Strahler sind Marpat und OCP weiter am hellsten, während A-TACS FG zu dunkel ist. Alle drei lassen das Tarnmuster nicht erkennen. A-TACS FG-X bleibt weiterhin recht gut eingepasst.


In dieser Gruppe ist Slocam am hellsten und eintönig, während alle anderen Muster gut eingepasst sind. Am schwersten ist MM14 zu entdecken.


Mit dem externen IR-Strahler sticht Slocam heraus. MM 14 hat eine gute Musterdarstellung, Multicam Tropic wirkt eher monochrom und M05 ist im Beinbereich sehr dunkel.


Im Phantomleaf Set sind wieder die Muster mit Python Leaves am schwersten zu entdecken


Mit dem externen Strahler arbeitet in dieser Umgebung WASP II Z3a mit Blättern am besten.


In der knienden Haltung funktionieren hier alle Muster recht gut, Tarnanzug neu passt hier am besten hinein.


Mit dem externen IR-Strahler wirken Multitarn und 5 FT Flecktarn monochrom, NFP ist am dunkelsten und Tarnanzug neu am hellsten. Die Muster bei WASP II Z3a, Z2 und NFP sind gut zu erkennen.


Concamo Green und Badlands und Concamo Brown sind zwar monochrom hier, aber passen sich relativ gut ein. Das Muster ist am deutlichsten bei WASP II Z2, WASP II Z3a und Greenzone dargestellt.


Mit dem externen Strahler wirken hier alle Muster ähnlich, Badlands und Concamo Green sind die hellsten.


Hier wird A-TACS FG am dunkelsten dargestellt. OCP und Marpat sind die hellsten Muster, passen aber noch gut in die Szene. A-TACS FG-X ist gut in Musterdarstellung und Einpassung.


Mit dem externen Strahler sind OCP und Marpat zu hell und eintönig, während A-TACS FG sehr dunkel ist. Die beiden WASP II Muster und A-TACS FG-X funktionieren gut.


Slocam ist am hellsten und zeigt fast kein Tarnmuster. M05 ist relativ dunkel, MM14 ist in dieser Gruppe am  schwersten zu entdecken.


Mit dem externen IR-Strahler ist hier MM14 am effektivsten, während Slocam ziemlich monochrom und auch zu hell erscheint. M05 ist ein klein wenig zu dunkel, Multicam Tropic hat eine gute Darstellung.


Im Phantomleaf Set sind wieder die Muster mit Python Leaves am schwersten zu entdecken.


Mit dem externen Strahler arbeitet in dieser Umgebung WASP II Z3a mit Blättern am besten.


Liegend passt sich mit dem internen IR-Strahler der Tarnanzug neu und Multitarn am besten ein, gefolgt von 5 FT Flecktarn. Bei WASP II und NFP wirken die Beine etwas dunkel.


Tarnanzug neu ist hier fast unsichtbar, Multitarn ist ebenfalls sehr gut. Bei allen anderen Mustern fallen wieder die dunklen Beine auf.


In dieser Gruppe sind Badlands und Concamo Green am besten integriert mit dem internen IR-Strahler.


Mit dem externen Strahler bleiben Badlands und Concamo Green am besten, alle anderen haben wieder zu dunkle Beine.


OCP und Marpat sind hier gut getarnt, gefolgt von Z3a und A-TACS FG-X.


Mit dem externen Strahler sind OCP und Marpat gut getarnt, gefolgt von A-TACS FG-X. Alle andern sind wieder zu dunkel vornehmlich an den Beinen.


Mit dem externen IR-Strahler ist hier MM14 am effektivsten, gefolgt von Slocam und Multicam Tropic. Die anderen Muster sind bei den Beinen wieder zu dunkel.


Mit dem externen IR-Strahler bleibt MM14 am effektivsten, gefolgt von Slocam. Die anderen Muster zeigen wieder deutlich die dunklen Beinbereiche.


Im Phantomleaf Set sind wieder die Muster mit Python Leaves am schwersten zu entdecken


Mit dem externen Strahler arbeitet in dieser Umgebung WASP II Z3a mit Blättern am besten.


Alle Muster können noch einmal in der Einzelansicht im Video in alle Positionen und Umgebungen betrachtet werden!


Spannend erscheinen aus Sicht der Tarnung folgende Punkte:

Wir haben beobachtet, dass Muster, die auf eine mittlere Helligkeit setzen im Sinne eines „on-off“ Modus entweder als ganze Figur zu sehen sind oder eben als ganze Figur verschwinden. Sie sind also für bestimmte Anwendungen spezialisiert.

Dasselbe gilt analog, wenn die eine bestimmte Farbigkeit im Muster dominiert.

Tarnmuster, die die Silhouette brechen haben demgegenüber den Vorteil, dass vor verschiedenen Hintergründen immer Teile schwer zu erkennen sind, womit man das Muster durchgehend schwerer versteht.

Für die Gesamttarnwirkung ist nicht nur das Tarnmuster, sondern auch der Schnitt wichtig bis hin zu den Zutaten (Protektoren, Klett, Reißverschlüsse etc.) und 3D-Elementen.

 

Zusammenfassend kann man mit Sicherheit sagen: Das perfekte Tarnmuster, das überall gleichgut funktioniert gibt es nicht. Unser Ziel war Euch möglichst viele Einstellungen als Nachschlagewerk zu liefern, damit Ihr bestmöglich entscheiden könnt, welches Muster für welche Anwendung und wo für Euch am besten passt. Denkt auch immer daran – Mix and match / Muster mischen ist auch immer eine Option!

 

In diesem Sinne hoffen wir, dass es Euch gefallen hat und Ihr etwas mitnehmen konntet - wir stellen Euch demnächnst noch einmal die Taipan Uniformen im Detail vor!

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