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Writer's pictureMartin Sendlbeck

HOW TO: AUSWAHL DER RICHTIGEN MONTAGE UND SETUP FÜR EUER REFLEXVISIER

Updated: Aug 24, 2021

Die richtige Optik für Eure Waffe zu finden ist nicht so schwer, wie die richtige Montage Waffe. Wir zeigen Euch heute alles, worauf es ankommt und was es bedenken gilt.


Unsere Optiken gibt es bei https://www.holosun.eu


Rotpunktvisiere und Reflexvisiere sind noch immer DAS Mittel der Wahl wenn es um dynamisches Schießen und Geschwindigkeit geht. Keine Optik wird Euch eine schnellere Zielerfassung bieten, genau darum sieht man die kleinen Visiere nach wie vor auf vielen Waffen, auch wenn die LPVO's (Low power variable optic) immer mehr im Vormarsch sind. Kein Wunder: 1x Vergrößerung und dann je nach Zielfernrohr 4x, 6x, 8x oder sogar 10x geben Euch eine hohe Bandbreite zur Nutzung dieser Zielfernrohre. Es ist aber wie mit allen "Alleskönnern": es gibt auch Nachteile. Mit einem Zielfernrohr bringt man nicht nur mehr Gewicht auf die Waffe, sondern hat unter Umständen auch Probleme mit Schießpositionen hinter Deckungen oder Hindernissen im Sport, wo ein Rotpunktvisier problemlos zu nutzen ist. Weiterhin erfordern viele dieser Zielfernrohre eine 100% korrekte Kopfpositionierung, was bei schnellen Zielwechseln verlangsamt und somit wieder die Rotpunkt-Visiere ins Spiel kommen.

Es kommt also darauf an, was Ihr machen wollt. Ihr schießt hauptsächlich mit Zielfernrohren? Dann könnt Ihr hier aufhören zu lesen. Für alle Freunde von Reflexvisieren und Rotpunkt-Visieren: Herzlich Willkommen!


Zunächst müsst Ihr die richtige Optik für Euch auswählen. Es gibt viele gute Hersteller, wir sind persönlich große Fans von Holosun, da sie uns einfach mehr bieten als selbst die großen Marken wie Aimpoint und Eotech.


Zunächst einmal ein umschaltbares Absehen von Kreis/Punkt (65 MOA und 2 MOA Punkt)...


...oder nur Punkt mit 2 MOA wie auch bei Aimpoint...


...oder eben nur der 65 MOA Kreis, perfekt für Schrotflinte.


Bei Holosun bekommt Ihr ab Werk bei den Micro Visieren (nicht wie im Bild zu sehen ein Pistol Sight) eine Low Mount mit Picatinny für Schrotflinte und Waffen, wo die Optik nahe an der Laufseele montiert werden soll, sowie eine High Mount in Absolute Co-Witness. Die mitgelieferten Montagen sind jetzt nicht die schönsten und technisch top ausgestatteten Montagen, aber sie bieten Euch einen Vorteil: Sie sind im Preis mit dabei. Da sie funktionieren und die 0-Stellung halten, kann man auf jeden Fall damit arbeiten, wer aber etwas schöneres sucht, kann zum Glück auf alle Montagelösungen zugreifen, die das Aimpoint-Footprint nutzen. Somit stehen Euch eine große Auswahl an Montagen von vielen Herstellern wie Larue, MAK, Eratac, Aimpoint, Unity Tactical, Scalarworks und American Defense zur Verfügung, um nur mal ein paar zu nennen.


Absolute Co-Witness - wir haben es oben bei der High Mount erwähnt - was ist das? Bevor wir darauf eingehen, solltet Ihr Euch überlegen, in welcher Höhe Ihr die Optik montieren wollt. Es gibt nämlich 5,5 unterschiedliche Höhenstandards. Die erste ist die Low Mount, nahe der Laufseele - ideal für Schrotflinte oder Waffen, die eine tiefe Kopfpositionierung erlauben. Als nächstes kommt Absolute Co-Witness (Im Bild zu sehen). Diese Höhe ist ein Standard, womit Ihr in einer Linie mit Kimme und Korn schießen könnt. Der Punkt sitzt dann auf dem Korn auf.


Lower Third ist der dritte Standard, den wir Euch zeigen. Diese drei Varianten sind die meistgenutzten und verbreiteten Standards am Markt. Hierbei dürft Ihr Euch nicht vom Namen täuschen lassen: Lower third bedeutet nämlich nicht, dass die Montage flacher ist sondern nur, dass Kimme und Korn im unteren Blickfeld im Rot Punkt zu sehen sind.


Der Höhenunterschied bei diesen beiden Varianten ist sehr gering, wie Ihr hier sehen könnt. In der Regel kann man mit beiden Lösungen auch mit einem Magnifier schießen, auch wenn dieser nur für eine Höhe angegeben wird. In der heutigen Zeit haben aber viele Magnifier direkt auch eine Einlegeplatte dabei, um von Absolute auf Lower Third zu kommen.


Mit dem Fortschritt der Technik wie Nachtsichtgeräte, Gasmasken und anderen Hilfsmitteln, die militärisch das Sehfeld beeinträchtigen können sind nun neue Höhenstandards dazugekommen. Scalarworks zum Beispiel bietet Euch eine Montagehöhe von 1,93", was ein gutes Stück höher als Lower Third ist. Der Vorteil ist hier nicht nur die Nutzung von Ausrüstung im Militär, sondern diese Höhe bietet Euch auch eine angenehmere Kopfposition und bessere Umgebungswahrnehmung - also auch durchaus sportlich sehr zu empfehlen.

ACHTUNG: Je höher die Montage, desto weiter seid Ihr mit dem Visier von der Laufseele entfernt. Gerade bei kurzen Distanzen ist mit einem Offset zu rechnen und wenn Ihr um Barrikaden oder Deckungen schießt, müsst Ihr den Offset kennen, um nicht in die Barrikade zu schießen.


Nummer Fünf geht noch ein Stück weiter hoch und ist wirklich auf Nachtsichttechnik optimiert: Unity Tactical Micro Mount - hier ist man ganze 2,26" hoch. Zusätzlich bietet Euch Unity eine passende Magnifier Lösung hierzu, wo der Magnifier dann nicht zur Seite geklappt wird, sondern mittig auf der Waffe liegt. Sehr schöne Lösung!


Der letzte im Bunde ist American Defense, hier wird die Montage auf 2,33" angehoben, das ist schon sehr hoch, wie wir finden.

Damit kennt Ihr nun alle Höhenunterschiede und könnt die richtige Montage für Euch auswählen.


Das führt uns zur Positionierung auf der Waffe. Auf AR-15 Plattformen sieht man Rotpunkt- und Reflexvisiere immer ziemlich weit vorne auf dem Upper. Generell gilt: Je weiter Ihr die Optik (bis zu einem gewissen Grad) nach vorne verschiebt, desto mehr Umgebungssehfeld habt Ihr. Wenn die Optik nahe am Auge sitzt, verhindert das Gehäuse einen freien Blick, von daher ist die Positionierung klar. Nun, zumindest fast. Wir sehen immer wieder Menschen, die Ihre Visiere auf der AR15 Plattform noch weiter nach vorne montieren. Da AR15 Systeme meistens aus Vorderschaft, Upper und Lower zusammengesetzt sind, hat man hier einen Spielraum, der die Optik beeinflussen kann. Sitzt sie zum Beispiel zwischen Upper und Vorderschaft oder komplett auf dem Vorderschaft, kann das zu einer deutlichen Zielabweichung führen. Wenn Ihr also mit einer AR15 ab 50m genau schießen wollt, ist eine Montage auf dem Upper unausweichlich.


Dieses Problem kenn Nutzer der Steyr AUG oder ähnlichen Systemen nicht. Hier ist die Waffe einteilig und die Picatinny Schiene oben auf durchgängig. Damit könnt Ihr die Position ganz nach Eurem persönlichen Geschmack wählen, solange Ihr keinen Magnifier nutzen wollt. In Verbindung mit Magnifier bestimmt dann natürlich der Augenabstand des Magnifiers die Positionierung, da beide Geräte nicht zu weit von einander entfernt sein sollten. Ansonsten wird der Magnifier nämlich auch den Gehäuserand mit vergrößern.


Natürlich gibt es auch Hersteller, die sogenannte Monolithic Upper anbieten für die AR15 Plattform. Hier ist dann Upper und Vorderschaft einteilig, man hat also keine Probleme mit Abweichungen.


Natürlich gilt das auch für Pistolenkarabiner Kits wie den Roni - kein Problem mit der Positionierung.


Beim AR15 hat man auf Grund des kurzen Uppers auch nicht das Problem, dass der Magnifier zu weit weg von der Optik sitzt - im Gegenteil. Diese Kombination + Backup Sights sind oftmals der Grund, warum Menschen überhaupt auf die Idee kommen, das Visier zwischen Upper und Vorderschaft zu montieren.

Damit habt Ihr alle Informationen zur richtigen Montage auf Eurer Waffe. Es gibt aber natürlich auch noch Sonderlösungen, wie z.B. eine Dual-Optik Variante, die wir Euch jetzt kurz vorstellen.


Die Idee ist das beste aus beiden Welten zu haben: Eine variable Vergrößerung mit Zielfernrohr und die Geschwindigkeit des Reflexvisiers. Man sieht diesen Aufbau sehr häufig im sportlichen Sektor, aber auch militärisch findet diese Kombination immer mehr Anklang. Ihr könnt Euer Zielfernrohr auf z.B. 6-fach stellen...


und dann das Gewehr eindrehen, um schnell auf 1x zu kommen, ohne am Zielfernrohr verstellen zu müssen. Hierfür wird die Low Mount benötigt. Die Montage findet dann auf der Picatinny Schiene statt, wo die Position dann auch auf dem Vorderschaft genutzt werden kann. In dieser Kombination ist das Rotpunktvisier nur für Ziele bis 25 Meter gedacht und die Trefferabweichung auf dieser kurzen Distanz kaum zu bemerken. Natürlich kann man auch das Reflexvisier hinter das Zielfernrohr bauen, also näher zum Kopf oder man nutzt eine ZF-Montage mit 45° Basis integriert. Wichtig ist hierbei der Winkel - die Optik sitzt knapp an der Laufseele und lässt sich durch geringes eindrehen und ohne Veränderung der Kopfposition nutzen.


Blick durch das Zielfernrohr...


...und durch das Reflexvisier auf 45°.


Eine weitere Montagemöglichkeit ist die sogenannte Piggy-Pack Lösung. Das Reflexvisier wird auf das Zielfernrohr gebaut - hier genau auf 12 Uhr.


Durch Veränderung der Kopfposition kann dann das Reflexvisier genutzt werden. Das ist definitiv langsamer als die 45° Variante, wird aber gerne z.B. auf Battle-Sights wie dem ACOG oder dem Elcan genutzt.


Bietet die ZF Montage auch eine Montage auf 10 Uhr oder 2 Uhr, hat man noch ein wenig mehr Spiel - aber auch hier gilt: Deutlich langsamer und notwendiger Kopfpositionswechsel im Vergleich zu 45° auf der Picatinny Schiene.


Damit ist unser How To für die Reflex- und Rotpunkt-Visier Montage am Ende angelangt, wir hoffen, wir konnten ein wenig Licht in die Dunkelheit bringen. Verinnerlicht die genannten Punkte, um die bestmögliche Performance aus Waffe und Visier zu bekommen, dann habt Ihr mehr Spaß und Erfolg bzw. im militärischen Bereich sichere Treffer auf dem Ziel.




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