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Writer's pictureBernhard Lippe

JAGD UND HUND 2023 - HERA ARMS PRÄSENTIERT DAS NEUE H6

Updated: May 9, 2023

Ein neues Pferd im unterfränkischen Stall von HERA Arms ist die Repetierbüchse H6.

Die H6 Serie verfügt über einige wohl durchdachte Features in einem kompakten Paket, die wir hier vorstellen möchten.



Am ersten Tag Europas größter Jagdmesse in Dortmund wurde der Weltöffentlichkeit die H6 Repetierbüchsenserie von HERA Arms vorgestellt. HERA ist uns vor allem als Hersteller von halbautomatischen Büchsen ein Begriff, aber nun starten sie mit einem interessanten Projekt in den Markt der Repetierbüchsen durch.


In den drei Farben OD Green, Black und Tan kommen die ca. 112cm messenden Büchsen daher und bestechen durch eine äußerst schmale Bauform und das extrem niedrige Gewicht von nur 2640 Gramm.

Der Hinterschaft, den wir bereits vom H7 Chassis kennen, kann entweder skelettiert genutzt oder mit den bereits verfügbaren Füllstücken ausgerüstet werden.


Durch den Klappschaftadapter,...


...der durch einen Druckknopf ausgelöst wird,...


kann der Hinterschaft abgeklappt werden, was die Waffe zu einem noch kompakteren Paket im Transport macht. Der Adapter kann auch gewendet werden, wenn man den Hinterschaft lieber nach rechts abklappen möchte. Letzterer taucht dann formschlüssig unter dem Kammerstängel weg und arretiert sich selber.

Der Klappschaftadapter kann auch durch ein Passstück ersetzt werden, dadurch verringert sich die LOP um ca 15mm.

Für die Unterseite des Hinterschafts wird auch ein Stück Polymer-Picatinnyschiene angeboten um z.B. ein Monopod montieren zu können.


Der 18" (457mm) lange Lauf aus HERA Produktion verfügt über einen 1/9" Drall und ist mit einem Standard A2 Mündungsfeuerdämpfer ausgestattet, der...


...auf dem 1/2" x 28TPI Mündungsgewinde sitzt. Dieses ermöglicht es dem Nutzer, alle möglichen Mündungskomponenten, die der AR-Markt hergibt, montieren zu können, z.B. Blast Shields, Mündungsbremsen, Schnellwechseladapter für Schalldämpfer und viele mehr.

Auch in diesen Markt strebt HERA mit dem LINK-System, einem Schnellwechseladapter für Schalldämpfer.


Der Gen4-Handschutz, auch aus HERA Produktion, verfügt über eine durchgehende Picatinnyschiene auf der 12-Uhr-Position, die durch einen Nutenstein zentriert wird, sowie M-LOK-Schnittstellen auf 3-, 6- und 9-Uhr.

Der gesamte Handschutz ist sehr schmal und formschön und schmiegt sich im Anschlag regelrecht an die Führhand. Durch die großen Durchbrüche ist auch der Vorderschaft sehr leicht, aber dennoch stabil.


Auf 3- und 9-Uhr sind außerdem QD-Riemenbuchsen aus Stahl eingeschraubt, die nun noch einmal wesentlich stabiler sind als bei den Vorgängerversionen aus Aluminium.


Die Verriegelung des Vorderschafts wurde auch nochmals überarbeitet und wirkt nun durch 2 Nutensteine materialschonender und mindestens genauso fest wie die Vorgängerversionen. Früher konnten die drei Schrauben manuell so fest angezogen werden, dass sich der Spalt zwischen den Backen geschlossen hat und sich dafür die Picatinnyschiene auf der 12-Uhr-Position verziehen konnte. Dies wurde nun durch die neue Konstruktion ausgeschlossen. Außerdem sind die Schrauben zueinander leicht versetzt, was beim Anziehen dafür sorgt, dass sich der Handguard regelrecht an das System oder den Upper Receiver zieht.


Das Gegenstück zu den QD-Buchsen am Vorderschaft befindet sich links und rechts hinter dem Klappschaftgelenk am Hinterschaft. Dadurch ist der angenehme und sichere Transport mithilfe eines Zweipunktriemens möglich.


Das eingesetzte Repetiersystem stammt von der renommierten Firma Voere Präzisionstechnik aus Kufstein, Österreich und ist ein reinrassiges Mini-System, ausgelegt auf Patronen mit dem Stoßboden der bekannten .222 oder .223Remington Patrone oder auch .300Blackout.


Die beiden Verschlusswarzen verriegeln den Verschluss sicher in der Laufhülse, der Auswerfer im Remington Stil sorgt für einen zuverlässigen Auswurf der Hülsen. Der Verschluss läuft einwandfrei und geschmeidig in seiner Bahn.


Der Kammerstängel ist birnenförmig und fühlt sich angenehm in der Hand an.

Am Schlösschen findet sich eine Sicherung, die den Schlagbolzen von der Rast hebt und somit für absolute Sicherheit sorgt. Leider lässt sich diese nur mit zwei Fingern leise betätigen.


Dafür gibt es allerdings noch eine zweite Sicherung im Abzugsbügel, die ergonomisch perfekt mit dem Zeigefinger der Schießhand bedient werden kann. Diese Sicherung ist absolut lautlos und...


...rastet in der hintersten Position mit leichtem Widerstand ein. In der "Sicher"-Position blockiert der Hebel auch den Abzugszüngel, was eine...


...fühlbare Erinnerung an den Sicherungszustand der Waffe gibt.

Der kleine Pin am Sicherungshebelchen kann für Links- sowie Rechtshänder umgebaut werden, was die Bedienung für beide Arten von Benutzern erheblich erleichtert.

Der Abzug selbst ist nicht kompatibel mit Aftermarketprodukten, jedoch ist dieser so sauber eingestellt, dass wahrscheinlich auch keine Notwendigkeit dazu besteht.


Das am Anfang wohl kontroverseste Bauteil der HERA H6-Serie ist der seitlich angebrachte Magazinschacht, der AR-Pattern Magazine aufnimmt.

Unsere anfängliche Skepsis konnte im Gespräch mit den Hera Vertretern und auch durch Ausprobieren der Waffe jedoch gezähmt werden. Die extrem schlanke Bauform unter System und Vorderschaft erlauben Schüsse aus der engsten Kanzel oder von der steilsten Leiter, da die H6 im Falle des Falles direkt vor dem Abzugsbügel aufgelegt werden kann. Auch beim Schuss vom Pirschstock wird sich dieses technische Detail keinesfalls negativ auswirken.


Am vorteilhaftesten ist der seitliche Magazinschacht allerdings im Liegendanschlag, sei es freihändig oder vom Rucksack. Die Chance sich in irgendwelchen Schlaufen oder Bewuchs vom Boden zu verheddern ist geradezu auszuschließen und das Nachladen z.B. im sportlichen Betrieb geht sehr sehr schnell und reibungslos, da die Waffe nicht einmal gekippt oder gedreht werden muss.

Auch das Führen mit dem Gewehrriemen auf der Jagd stellt kein Problem dar, da der Magazinschacht durch die gute Position der QD-Slots sauber am Körper vorbei läuft.


Weitere Personalisierungsmöglichkeiten werden aus dem HERA Programm in Zukunft angeboten, wie z.B. die bereits bekannte und allseits beliebte Leder-Umwickelung (Beispielbild) für den Griff und den Vorderschaft, was gerade bei der Nutzung der H6 im Winter sinnvoll ist.


Auch dürfen wir uns wohl darauf verlassen, dass bei HERA in Triefenstein die Uhren nicht stehenbleiben werden und wir freuen uns auf alles Weitere, das noch kommen wird.









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