Warum? Weil es wirklich ein gutes Zelt ist oder in unserem Fall ein Bivy Tent. Wer jetzt maximalen Komfort und Platz sowie geringes Gewicht erwartet, ist hier schlecht beraten, aber das ist auch nicht der Anspruch für den Biwaksack. Wer aber auf der Suche nach einer extrem unauffälligen Lösung mit Beobachtungsoption und militärischer Robustheit ist, sollte auf jeden Fall hier reinschauen!
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Das Callida BIVY TENT / OBserver
Doch spulen wir erstmal zurück. Wir waren auf der Suche nach einer Alternative zum eher Geldbeutel fressenden Mitbewerber und wurden fündig im Nachbarland Polen, denn dort haben wir das Callida Bivy Tent gefunden.
Hier die Specs:
Maße: 235 x 90 x 60 cm
Höhe im Kopfbereich: ca. 55 cm
Höhe im Fußbereich: ca. 30 cm
Packmaß: ca. 35 x 12 cm
Gewicht: 1,8 kg
Wasserdicht 10000 ml Wassersäule
3-lagiges Laminatgewebe
Atmungsaktiv
3 Stangen aus Fiberglas für:
(vorderer Bogen 2x hinter Bogen 1x)
Boden aus wasserdichtem PE
Inklusive Tragetasche Material:
Außenstoff: 100% Polyester (PTFE, 3-Lagen-Membran)
Innenstoff: 100% Polyamid
Zeltbogen: Fiberglas
Zeltheringe: Aluminium 11 Stück
Optisch lassen sich viele Gemeinsamkeiten zum Vergleichsprodukt aus Österreich ziehen, da braucht man wohl nicht drumherum diskutieren. Der Lizenznachbau von Carintha ist dem polnischen Unternehmen Callida auf jeden Fall geglückt.
Wir haben uns hier schon die zweite Generation an Bord geholt. Die erste Generation aus Polen wäre quasi fast Baugleich zum Modell von Carintha bis auf die Goretex-Membran, die zweite Generation, wie wir sie hier haben hat dann doch schon ihre Eigenheiten und es wurde ein bisschen mehr um die Ecke gedacht.
Grobe ersichtliche Änderungen in der zweiten Generation ist das Gestänge im Fuß Bereich und dass das gesamte „Zelt“ nicht mehr in Richtung Füße abfällt und quasi weniger Stoff wird. Zudem hat die alte Version an der Unterseite außen Schlaufen, um eine Matte aufzunehmen.
Was bei Carintha den Preis ausmacht und Callida hier nicht nutzt ist 3 Lagen Goretex Laminat Material. Beim hier gezeigten Bivy wurde ein ungelabeltes 190T Polyester 3 Lagen Membran verarbeitet.
Wenn ihr Ultralight-Freunde seid, solltet ihr beim Callida definitiv nochmal in die Specs schauen, denn ein Leichtgewicht haben wir hier nicht für Euch abgedreht. Es kommt mit stattlichen 1,8 Kg auf die Waage - Denn es ist und bleibt Militär Equipment. Und das ist oft so, bei auf den Markt oder in die Truppe gebrachten Sachen, das Haltbarkeit und Belastbarkeit immer vor Gewicht stehen.
IR Sicherheit ist gegeben und es reflektiert das von uns ausgegebene Licht nur leicht, was dem Stealth-Faktor zu gute kommt.
Bei den Maßen haben wir in der maximalen Länge 235cm, in der weitesten Breite 90cm, über dem Brust/Kopf-Bereich 60cm und bei der Bogenstange im Fußbereich 30cm Höhe. Hier im Foto nochmal der Vergleich zum Observer von Carintha.
Wie oben schon erwähnt, verwendet Callida bei dem von uns vorgestellten Bivy-Tent, 190T Polyester 3 Lagen Membran Laminat, was uns eine Wassersäule von 10.000mm bringt. Das Material lässt sich sehr schön anfassen und wirkt auch sehr wertig in Verarbeitung und Nutzbarkeit. Die Bodenwanne ist komplett PU beschichtet und lässt somit noch weniger Wasser durch.
Zwei Schiffchen im Reißverschluss-System sind hier verbaut, womit die Zipper von oben und unten geöffnet werden können. An den Schiffchen sind nochmal sehr gut greifbare Zipper Pulls verbaut, denn es sind manchmal die kleinen Dinge die das Leben leichter machen.
Der L-Förmige Einstieg lässt sich unglaublich gut öffnen und die Reißverschlüsse laufen sehr flüssig und klingen in unseren Ohren auch sehr wertig. Die regensichere Abdeckung der genannten Reißverschlüsse wurde mit einer Windflappe realisiert.
Zusätzlich wurden hier nochmal in der „Wetterflappe“ Druckknöpfe eingearbeitet, die der Abdeckung noch weniger Spiel geben bei Wind und Wetter.
Das Callida bivy tent ist so konzipiert, das ihr eure Schlafmatte/Luftmatratze mit hinein nehmen könnt, in unserem Fall wurde im Video eine Mountain Equipment Matte genutzt mit einer Dicke von ca 70-80 mm. Je höher Ihr Eure Matte wählt, desto höher ist auch die Möglichkeit - je nach Körperumfang - dass Ihr Kontakt bzw. Berührung mit der Haut des Callida Zeltes habt und dadurch Kältebrücken entstehen KÖNNEN.
Das T190 3 Lagen Laminat hat grundsätzlich eine Atmungsfähigkeit, falls es aber mal wärmer werden sollte hat Calida auch hier gut vorgearbeitet. Am Fußende wurde eine permanente Luftzufuhr eingearbeitet, die mit einem Stäbchen in der Aufstellhaube versehen ist, damit sie immer offen gehalten wird und sich nicht an die Haupthaut des Zeltes anpresst.
Der Einstieg jedoch hat zwei Möglichkeiten des Verschließens. Die erste Möglichkeit ist regulär mit der Hauptplane zu schließen. Die zweite Möglichkeit ist ein abrollbares Moskitonetz, das dann in den Hauptzipper adaptiert wird. Somit hat man ein ca. 15 cm hohes Fenster aus Fliegengittermaterial, was Euch extra Belüftung bietet.
Über dem Kopfbereich und über dem Fußgestänge sind nochmal Schlaufen angebracht, die ihr nutzen könnt um zB. dem Eingangsbereich mehr Spannung zu geben oder falls ihr im Winter unterwegs seit, dafür zu sorgen das der Schnee abrutscht bevor der Mittelbereich anfängt, durchzuhängen. Das könnt ihr mit verfügbaren Bäumen oder Heringen bewerkstelligen.
Hier zu sehen die Schlaufe im Fußbereich.
Das Kopfende ist sehr großzügig gefertigt und bietet Euch sehr viel Platz um z.B. mit Kamera, Spektiv, Gewehr oder Fernglas zu arbeiten. Ihr könnt das Kopfende komplett öffnen und nach Außen ablegen. Zudem habt ihr die Möglichkeit im geschlossenen Zustand nur einen horizontalen Spalt zu öffnen durch den ihr Eure „Mittel“ schieben oder stecken könnt.
Wenn ihr die große Öffnung im abgeklappten Zustand nutzen möchtet bietet Euch das Zelt hier ebenfalls eine vollflächige Fliegengitter Lösung, welche dann einfach per Reißverschluss komplett dicht nach oben gezogen wird. Bei nicht Gebrauch sind im Bodenbereich Schlaufen angebracht die Euch mehr Ordnung bieten beim Verstauen der einzelnen „Klappen“.
Die vorhandene Haube für den Wetterschutz bietet eine innenlaufende Kordel mit der ihr die Haube zuziehen könnt, was Euch noch besser Wetterschutz bringt.
Der Einstieg ist sehr simpel, Ihr öffnet die beiden Zipper setzt Euch rein, zieht Eure Beine nach und macht es Euch bequem, dann sucht ihr Eure Schiffchen und zieht die Einstiegsklappe zu.
Mit der dann vorhanden Möglichkeit, durch Öffnung des Kopfbereichs könnt Ihr so sehr gut arbeiten, während der Großteil Eures Körpers durchgehend im Bivy Tent geschützt ist, egal ob Observation, Stricken oder Kochen, Ihr habt hier sehr viel Bewegungsfreiheit.
Hier noch einmal zu sehen, der horizontale kleine Schlitz.
Beim Abbau, wodurch wir Euch direkt Rückwärts den Aufbau zeigen wollen, ist nicht viel falsch zu machen. Das Callida Bivy Tent kommt mit 11 Aluminium Heringen, welche ihr aber nicht alle komplett verbauen müsst. Ihr zieht alle Heringe ab, löst Euer Gestänge System aus den Haltepunkten und zerlegt diese nachdem ihr sie aus den Gestänge-Tunneln gezogen habt.
Hier das Aluminium Gestänge im Fokus.
Als Stech- und Liegeschutz könnt ihr natürlich unter dem Callida Zelt noch mit anderen Helfern arbeiten. Im Video haben wir eine BW-Falt Matte genutzt, um den Waldboden nochmal zu „entschärfen“.
Am besten ist es, das ganze System in den beigefügten Packsack zu stopfen, denn wenn Ihr den Bivy immer gleich faltet oder rollt, können mit der Zeit Faltermüdungen an bestimmten Stellen auftauchen. Leider gibt es am Packsack keine ausgewiesene Möglichkeit, das Gestänge zu platzieren, somit muss es mit in den Packsack. Hierbei solltet ihr aufpassen das ihr es lieber an der Seite entlang hinein schiebt, anstelle es mittig irgendwo zu platzieren oder sogar schräg oder am Ende obendrauf zu legen, denn dadurch werden Schäden am Material sehr wahrscheinlich. Eventuell würde sich hier ein kleiner Pouch oder eine Tasche für das Gestänge anbieten, mit dem man mehr Ordnung in das System bringt.
Fazit:
Das Callida Bivy Tent oder auch liebevoll auch Polen-Observer genannt, ist eine gute Alternative zu beeits am Markt verfügbaren Bivy oder Stealth Zelten. Ein Test bei Wind und Wetter steht noch aus, jedoch ist der Ersteindruck schon mal sehr gut. Verarbeitung, Material und Feature-Vielfalt sind hier in einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis vereint, der Bivy macht Laune auf mehr! Negativ empfinden wir bisher nur das Fehlen eines Gestänge/Herings Beutels und das hohe Gewicht, das aber auf Grund der Robustheit für den militärischen Sektor zu bewerten ist.
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